Personalisierte und individualisierte Medizinprodukte

Die moderne Medizin stellt vermehrt die einzelnen Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt und erhebt umfassende Daten zu Mensch und Krankheitsbild. Auf Basis dieser Daten werden zunehmend individualisierte Therapien und Medizinprodukte entwickelt. Die voranschreitende Personalisierung verspricht Patientinnen und Patienten eine optimal abgestimmte Behandlung. Zugleich erhöht sich jedoch der Druck auf produzierende Unternehmen, denen immer höhere Flexibilität bei gegebenem Preisdruck abverlangt wird. Die Auswahl leistungsstarker Fertigungstechnologien zusammen mit der Nutzung prozessbezogener Daten zur Optimierung der Abläufe hilft, diese Herausforderung zu meistern und Erfolge langfristig zu sichern.

Openmind: Individualisierte, minimalinvasive medizinische Instrumente

Im Forschungsprojekt »Openmind« haben wir einen Fertigungsprozess für minimalinvasive Einwegprodukte entwickelt. Mit diesem Verfahren lassen sich hochgradig individualisierbare Führungsdrähte aus faserverstärktem Kunststoff herstellen. Die hohe Flexibilität des Prozesses ist nicht nur der Auswahl leistungsfähiger technischer Verfahren zu verdanken, sondern profitiert auch von den Vorteilen der vernetzten, adaptiven Produktion. So beschleunigt die Auswertung sämtlicher Prozessdaten mittels lernender Data-Mining-Algorithmen die Produktentwicklung und -herstellung drastisch.

In der Konsequenz lassen sich Instrumente auch in sehr kleinen Stückzahlen wirtschaftlich fertigen. Dies soll Ärztinnen und Ärzten in Zukunft ermöglichen, Einweginstrumente nach Wunsch zu spezifizieren und in kleinen Stückzahlen produzieren zu lassen. Die individuelle Materialkombination in den Profilen gewährleistet nicht nur optimale mechanische Eigenschaften, sondern ermöglicht auch stets den artefaktfreien Einsatz im Magnetresonanz-Tomographen.

Das Projekt »Openmind« wurde über einen Zeitraum von drei Jahren im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 gefördert.