Vakuumtiefziehen von Dünnglas

Beim vakuumunterstützten Tiefziehen wird ein Dünnglas soweit erhitzt, dass es sich durch äußere Kräfte verformen lässt. Ein Vakuum, das zwischen Werkzeug und Glasscheibe erzeugt wird, zieht das Glas dann in die entsprechende Form, die nach der Abkühlung des Glases stabil bleibt.

Durch das Vakuumtiefziehen lässt sich Dünnglas in komplexe 3D-Geometrien umformen: Selbst kleine Biegeradien und hohe Aspektverhältnisse lassen sich in hoher Formgenauigkeit damit erreichen.

Ein zusätzlich angelegter Überdruck kann die Formgebung noch weiter verbessern. Das Vakuum auf der einen und der Überdruck auf der anderen Seite des Glases ermöglichen, im Vergleich zum herkömmlichen Biegen durch Schwerkraft, größere Aspektverhältnisse und sehr kleine Biegeradien bei niedrigeren Temperaturen.

Strukturen für Glasbauteile mit Funktion 

Zudem können sowohl Mikro- als auch Makrostrukturen direkt beim Umformvorgang eingearbeitet werden. Damit lassen sich besondere optische und auch haptische Effekte wie Entspiegelung oder Rutschfestigkeit erzielen, die sonst nur durch Beschichtungen oder Laserstrukturierung eingebracht werden können. Der Vorteil gegenüber der Oberflächenfunktionalisierung mit dem Laser ist hier, dass selbst sehr dünnes Glas strukturiert werden kann und für das Tiefziehen unterschiedlichste Glassorten zum Einsatz kommen können. Der Wegfall der Beschichtung hat außerdem ökologische Vorteile, da ein Recycling erleichtert wird. Auch kostspielige Nachbearbeitungsschritte können entfallen.

3D-geformtes Dünnglas für Anwendungen in der Telefommunikation, der Medizintechnik oder im Automobil 

Das vakuumuntertützte Tiefziehen von Dünnglas kann zum Entstehen gänzlich neuer Produkte beitragen, aber auch in der Herstellung bestehender Produkte zu Kosteneinsparungen führen. Eine wachsende Nachfrage nach dreidimensional geformtem Dünnglas besteht beispielsweise im Automotive-Bereich, aber auch in der Unterhaltungselektronik bei Smartphones oder Tablets, ebenso wie bei Verglasungen und in der Medizintechnik und Optik. Gegegenüber dem Schwerkraftsenken und den vakuumunterstützen Senken können Produkte mit noch höherer Formkomplexität geschaffen werden. Durch die Verwendung von hybriden Prozessen kann selbst bereits perforiertes Glas umgeformt werden

Bei der Entwicklung individueller Produkte unterstützen wir unsere Kunden und Partner vom Produktdesign, über die Herstellung des Formwerkzeugs bis zum fertigen 3D-Glas – anforderungsgerecht und hochpräzise.

Unsere Leistungen

  • Prozesswissen und Prozessdurchführung entlang der kompletten Fertigungskette
  • Marktstudien zur Verwertung von Dünnglasprodukten
  • Auslegung und Design der Formwerkzeuge
  • Herstellung der Formwerkzeuge
  • Simulation
  • Durchführung systematischer Versuchsreihen
  • Datenmanagement: Lösungen zum Aufzeichnen der Daten entlang der gesamten Prozesskette
  • Entwicklung von Strategien zur wirtschaftlichen Qualifizierung
    • Entwicklung optimaler Messprozesse
    • Analyse des Wertstroms