Die Brennstoffzellentechnologie kann durch den Einsatz von sogenanntem »grünen« Wasserstoff einen Beitrag zur emissionsfreien und nachhaltigen Mobilität leisten. Herausforderungen bei der erfolgreichen Markteinführung bestehen durch die noch hohen Herstellkosten aufgrund ineffizienter Fertigungsverfahren. Bei den meisten am Markt verfügbaren Brennstoffzellensystemen wurde der Fokus bei der Entwicklung auf Produktdesign und Leistungsfähigkeit gelegt. Eine effiziente Produktionstechnologie stand nicht im Vordergrund. Diese ist aber von zentraler Bedeutung, wenn nicht nur die Leistung der Brennstoffzelle, sondern auch deren Herstellung effizient und nachhaltig gestaltet werden soll. Das Ziel des Forschungsprojekts »InduREX« ist deshalb eine industrielle Produktionstechnologie für einen Brennstoffzellen-Range-Extender, der die Reichweite erhöht und die Betriebszeit elektrischer Fahrzeuge verlängert, bei gleichzeitig geringeren Produktionskosten.
Um den komplexen Prozess zur Produktion einer Brennstoffzelle und der dazugehörigen Stack-Komponenten zu beherrschen, ist es wichtig zu verstehen, wie Produktdesign und Produktionstechnologie ineinandergreifen und was davon bei der Auslegung der Fertigungstechnologie zu berücksichtigen ist. Eine Vielzahl an Design- und Prozessparametern wie Materialstärke und Umformdruck müssen experimentell und durch Simulationen identifiziert werden, damit sie in Form mathematischer Funktionen zur Optimierung von System und Prozess genutzt werden können. Der Range-Extender, der im Projekt »InduREX« entwickelt wird, soll in Kombination mit einer Batterie die Reichweite und Betriebszeit steigern. Dadurch reduzieren sich die Anforderungen an die Dynamik der Brennstoffzelle. Welches Einsparpotenzial sich dadurch für die Produktionskosten der Brennstoffzelle bietet, soll im Forschungsprojekt untersucht werden.
Das Fraunhofer IPT entwickelt und charakterisiert im Forschungsprojekt »InduREX« die Fertigungstechnik für die Bipolarplatten sowie für die Endplatten. Dafür werden bereits am Fraunhofer IPT vorhandene Anlagen zum Fräsen, Umformen, Streckziehen, Schneiden und Schweißen zur schnellen Prototypenfertigung genutzt. Durch das Rapid Prototyping lassen sich die iterativen Designprozesse von geformten Bipolarplatten schnell validieren. Experimentell und in numerischen Simulationen werden mit bestehenden Maschinen, Werkzeugen und Prozessen die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Prozessparametern und die Designeigenschaften der Bauteile ermittelt, optimiert und in Kennzahlen überführt. Verschleißeffekte bei der Umformung der metallischen Bipolarplatten zu verringern ist dabei eines der vorrangigen Ziele. Dafür entwirft das Fraunhofer IPT ein Folgeverbundwerkzeug, das in einer bestehenden Servopresslinie eingesetzt werden kann. Eine weitere Aufgabe des Fraunhofer IPT im Projekt »InduREX« ist es, ein hybrides Design für die Endplatten für Brennstoffzellen-Stacks anhand thermoplastischer faserverstärkter Kunststoffen und Leichtmetalle umzusetzen.