formnext 2022

Frankfurt, 15. bis 18. November 2022 / Halle 11.0, Stand D51

Über die Lehre der Druckfertigkeit hinaus

Über die Vorteile der Kombination von additiven und subtraktiven Fertigungsschritten

© Fraunhofer IPT

Die additive Fertigung spielt in der modernen Produktionstechnik eine zunehmende Rolle. Mit ihrer Energieeffizienz und Flexibilität stellt sie den Schlüssel zu einer belastbaren und umweltfreundlichen Produktion dar. Um den Wert von additiv gefertigten Bauteilen zu erhöhen, sollten sämtliche Fertigungsverfahren berücksichtigt werden. Die Vorteile, die sich hier bieten, müssen in moderne Fertigungs- und Prozessketten eingebunden werden.

Freund oder Feind des subtraktiven Fertigungsverfahrens?

Die Herstellung des 3D-Druckers, die Vorbereitung und der Ausbau der Bauplatten, die Nachbearbeitung und viele weitere vor- und nachgelagerte Fertigungsschritte sind notwendig, um erfolgreich Bauteile zu drucken. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit in diesen verschiedenen Schritten stets zu mehr als einem Prozess führt.

Die H2-Brennkammer ist ein Beispiel für das Bestmögliche aus diesen Welten. Während die additive Fertigung die engen Toleranzen im Funktionsbereich nicht erreichen kann, reduziert das integrale Drucken der Ringe die Herstellungskosten auf ein Zehntel. Die moderne Herausforderung wird darin bestehen, unsere additiven Horizonte auf einen größeren Maßstab auszudehnen und die Vorteile der subtraktiven Fertigung zu nutzen, um das Beste aus subtraktiver und additiver Fertigung zu kombinieren. So können Ergebnisse erzielt werden, die über die Möglichkeiten eines einzelnen Verfahrens weit hinausgehen.

Die Möglichkeit, auf eine vollständige Produktionskette zuzugreifen, hebt die additive Fertigung auf die nächste Stufe. Materialabtrag, Oberflächenqualität, Maßgenauigkeit, Fertigungstoleranzen und viele andere Produktionsziele sind leichter zu erreichen, wenn die Produktionskette subtraktive und additive Fertigungsschritte beinhalten kann. Seit dem Beginn des rasanten Aufstiegs des 3D-Drucks sind gebrauchsfertige Teile aus dem Drucker eine nie endende Lehre, wie alle Lehren ist sie gerade erst entstanden und hatte keinen wirklichen Anfang.

Doch kehren wir abschließend zu unserer Frage nach Freund oder Feind zurück. Dass die additive Fertigung einen hohen Kostenfaktor hat, ist unbestritten, diese Kosten erhöhen sich nicht weiter, wenn man die Bearbeitungsschritte weglässt. Was aber, wenn der Wert des fertigen Teils exponentiell ansteigt, weil additive und subtraktive Verfahren in der Entwurfsphase berücksichtigt und kombiniert wurden?